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Regionaler Ausbauplan für eLadestellen

Das Schmidatal zählt gemäß einer erst kürzlich veröffentlichten BMK-Erhebung zu einem „stark unterversorgten Gebiet“ bezüglich öffentlich-zugänglicher eLadestellen. Ein Ausbau der eTankstellen mit sowohl „langsamen Ladestationen“ (11 bis 22 Kilowatt Anschlussleistung) und „Schnellladestationen“ (100 Kilowatt oder mehr) in unserer Region ist daher essenziell!

KEM-Manager Markus Pröglhöf zur eMobilität und dem geplanten eTankstellen-Ausbau:

Die Elektromobilität und der Ausbau des Ladestationen-Angebots nimmt eine Schlüsselrolle ein, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen im Verkehrssektor zu verringern. Wie die Zulassungszahlen für eFahrzeuge belegen, nimmt der Anteil von Elektrofahrzeugen auf den Straßen kontinuierlich zu. Daher müssen die Gemeinden und Regionen in ganz Österreich an einen flächendeckenden Ausbau von eLadestellen denken, um die „Strom-Tanker“ versorgen zu können. Das Angebot an eTankstellen muss mit dem Angebot von „fossilen Tankstellen“ mithalten können!

Die Ladeinfrastruktur-Erhebung

In der ersten Weiterführungsphase der KEM-Region konnte ein eLadestellen-Ausbau umgesetzt werden – 2018 wurden insgesamt zehn öffentlich zugängliche Ladepunkte mit je 11 kW errichtet. 2022 und 2023 wurde das eLadestellen-Angebot in den Gemeinden Ziersdorf und Maissau mit insgesamt drei weiteren eLadestationen mit je zwei Ladepunkten für Bürger:innen und den Durchzugsverkehr erweitert. Die folgende Grafik zeigt die aktuelle Erhebung des BMK und der FFG: die KEM Schmidatal-Manhartsberg befindet sich mit insgesamt 16 Ladepunkten (8 Ladestationen mit je zwei Ladepunkten) und insgesamt 176 Kilowatt Anschlussleistung im niederösterreichweiten Vergleich im vorderen Mittelfeld, ist aber noch weit vom Status eines „gut versorgten Gebietes“ (vgl. südliches Wien, Sankt Valentin, Tullnerfeld, Baden, …) entfernt.

Quelle: LADIN-Förderprogramm des BMK und der FFG; die blaue Box beinhaltet die Region Schmidatal und Manhartsberg und Teile unserer Nachbarregionen (KLAR! Hollabrunn, KEM Retzerland, KEM Wagram und Region Horn)

Unser Ausbauplan – 2 mögliche Szenarien

Um den Status eines „gut versorgten Gebietes“ erreichen zu können, ist zweifelsohne ein Ausbau an Ladepunkten nötig. Am 30. April 2024 fand deshalb ein Meeting mit allen regionalen Entscheidungsträger:innen zum Ausbauplan im Schmidatal statt. Eingeladen wurde hierzu auch die EVN, um gemeinsam rasch und unkompliziert ins Umsetzen zu kommen.

Szenario 1: ein gemeinschaftlicher Ausbau, aufgeteilt auf alle Mitgliedsgemeinden

Es wurden folgende acht Ausbaustandorte gefunden, die nun umfangreich mit Fachexperten besichtigt werden! In nachstehender Übersichtsgrafik sind bereits bestehende eLadestationen (grün oder gelb markiert) mit den geplanten eLadestationen (rote Pins) eingezeichnet. Die markierten Punkte stellen sowohl langsame Ladestellen, als auch Schnellladestationen dar.

Der KEM-Manager zum möglichen Ausbau:

Grundsätzlich wäre (wenn alle acht markierten Standorte eine eLadestelle mit der besprochenen Anschlussleistung bekommen würden) ein Ausbau von 1,332 Megawatt möglich. Insgesamt hätte die KEM-Region dann 1,508 Megawatt (entspricht 1.508 Kilowatt) Anschlussleistung! Damit könnten wir hinsichtlich des Versorgungsgrads mit manchen Teilen von Wien und anderen Großstädten mithalten.
Quelle der Ladekarte: LadeAtlas Linz AG; bearbeitet von KEM Schmidatal

Szenario 2: Ein Ladepark im Wirtschaftspark Schmidatal

Eine weitere Möglichkeit zum eLadestellen-Ausbau wäre die Nutzung noch nicht gewidmeter Flächen im Wirtschaftspark Ziersdorf und die Errichtung eines Ladeparks für den Durchreiseverkehr auf der Bundesstraße 4 (von Wien über Stockerau Richtung Waldviertel). Es wäre hierfür zu klären, ob die Stromversorgung für zehn Schnellladestationen (mit je zwei Ladepunkten mit mindestens 120 Kilowatt Anschlussleistung) errichtet werden kann. Mit diesem Ausbauplan würden im Wirtschaftspark mindestens 2,4 Megawatt Anschlussleistung benötigt werden.

Aktuelle Förderungen für Privatpersonen

Auch Privatpersonen können zurzeit von attraktiven eMobilitätsförderungen profitieren. Diese beinhalten neben der klassischen Förderung für eAutos (5.000€ eMobilitätsbonus für Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb) auch die Förderung von Wallboxen im Privatbereich. Kommunikationsfähige Wallboxen (Heimladestationen) werden sowohl für Ein- und Zweifamilienhäuser als auch Mehrparteienhäuser mit 600€ bis 1.800€ gefördert. Mehr Infos bekommen Sie hier.